Echo der Seele - Projektion Teil 1: Gedanken, die aus unserem Schatten kommen
Wir alle kennen das.
Jemand sagt etwas - und wir denken sofort: "War das jetzt auf mich bezogen?"
Oder wir beobachten eine Situation, ziehen unsere eigenen Schlüsse - und merken manchmal später, dass es doch ganz anders war.
Wir alle machen das.
Wir intepretieren, wir projizieren, wir beziehen Dinge auf uns.
Manchmal unbewusst, manchmal weil wir gerade sensibel sind.
Oder weil uns etwas unbewusst an etwas in uns erinnert, das wir lieber nicht fühlen möchten.
Und genauso passiert es andersrum:
Andere sehen in uns etwas, das garnicht zu uns gehört.
Etwas, das mehr mit ihnen selbst zu tun hat als mit uns
Mit ihren Ängsten.
Ihren alten Geschichten.
Ihren offenen Wunden.
Sie hören etwas heraus, das wir garnicht gesagt haben.
Oder sie sehen etwas in uns, das in Wirklichkeit in ihnen selbst liegt.
Und plötzlich stehen wir mitten in einem Gefühl, das gar nicht unseres ist.
Und manchmal ist es gar keine Frage von Missverständnis oder Sensibilität.
Manchmal spüren wir ganz klar, was los ist - und trotzdem wird uns eingeredet, wir hätten es falsch verstanden.
Dass wir "immer alles auf uns beziehen",
"zu sensibel" sind oder "übertreiben".
Aber in Wahrheit ist es ihre eigene Unsicherheit, ihre eigene Geschichte, die sie auf uns legen.
Sie projizieren das, was sie in sich selbst nicht anschauen wollen, auf uns.
Und plötzlich sind wir das Problem.
Dabei haben wir vielleicht einfach nur gespürt, was wirklich zwischen den Zeilen lag.
Das ist die Art von Projektion, die weh tut.
Wenn uns Menschen unterschwellig das Gefühl geben, wir seien "nicht richtig", "nicht genug" oder "irgendwie falsch".
Obwohl es eigentlich gar nicht um uns geht.
Sondern um das, was sie bei sich selbst nicht sehen wollen.
Vielleicht ist es das, was wir manchmal brauchen:
innehalten, bevor wir urteilen - bei uns selbst und bei anderen.
Denn nicht alles was wir wahrnehmen, ist die ganze Wahrheit.
Und nicht alles, was man uns entgegenwirft, hat wirklich mit uns zu tun.
Es ist leicht, etwas auf jemanden zu projizieren, wenn man sich selbst gerade nicht anschauen will.
Genauso leicht ist es, sich angesprochen und verletzt zu fühlen von etwas, das vielleicht gar nicht für einen selbst bestimmt war.
Aber da liegt dieser Moment der Ehrlichkeit - mit sich selbst.
Der Moment, in dem wir spüren, dass uns etwas trifft, weil es vielleicht mit etwas in uns zu tun hat.
Oder weil es eben nicht zu uns gehört, sondern nur auf uns gelegt wurde.
Und vielleicht liegt darin die Chance: zu unterscheiden.
Zu erkennen. Zu wachsen.
Und zu merken, dass wir nicht immer falsch liegen, nur weil andere uns das weismachen wollen.
Vielleicht ist genau das der Moment, in dem wir beginnen, uns selbst zu vertrauen.
Habt ihr selbst schon erlebt, wie schnell wir etwas missverstehen - oder wie verletzend es sein kann, wenn jemand etwas auf uns projiziert, das garnicht unser Thema ist?
Wenn ihr mögt, teilt eure Gedanken. 💝
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