Kapitel 9 "Die Entscheidung"




In den folgenden Tagen suchte ich Ruhe, vielleicht sogar Stille.

Doch wo kann man Stille finden - in einer Welt die nur laut und aufgeregt zu sein scheint?


Ich suchte nicht mehr die ständige Ablenkung - den Trubel des Lebens.

Ich merkte wie mein Körper und mein Geist Ruhe finden wollten.


Doch die eine Frage ließ mich nicht los: Warum?

Und es war nun nicht mehr nur die Frage, warum Du gegangen bist, sondern auch, warum Du keinen Kontakt aufnehmen möchtest.

Was machte ich falsch?


Und wieder waren sie da, diese Zeichen - von denen ich nicht sicher war, ob sie wirklich welche waren.

Denn wenn sie von Dir kamen, dann hätte der Kontakt doch stattfinden müssen.

Ich war verzweifelt.

Ich wusste nicht weiter.


Ich ging in den Wald.

Der einzige Ort in meinem Leben, an dem es wirklich still war.

Nicht die Art von Stille in der es keine Geräusche gibt - sondern eine Stille, die dich zurückbringt. Zurück zu dir.

Das Rauschen der Bäume im Wind, das Zwitschern der Vögel, die Sonne die durch die Zweige scheint…


Hast du mal während eines Spaziergangs deine Perspektive geändert?

Schau beim nächsten Mal nicht nur vor deine Füße - oder geradeaus...

Du wirst auf demselben Weg plötzlich ganz andere Dinge wahrnehmen.

Du siehst einen ganz anderen Wald.

Du siehst ihn nicht nur - du fühlst wie alles miteinander verbunden ist.


Umarme mal einen alten Baum.

Er wird seine Energie mit dir teilen.

In der Natur hilft man sich gegenseitig - ganz ohne Gegenleistung.

Die Natur verbindet sich - ganz selbstverständlich.


Mit diesem Gefühl ging ich nach Hause.


Das Medium bat mir an den Kontakt zu halten.

Also fasste ich einen Entschluss.

Ich erzählte ihr eine Geschichte.


Es war die Geschichte von ihm.

Ich erzählte ihr von unserer Verbindung, dem Erlebten und seinem Fortgehen.

Sie bedankte sich für mein Vertrauen - und nach einigen Nachrichten ließen wir etwas Zeit vergehen.


Ich lebte mein Leben so weiter wie zuvor.

Ich trauerte - aber ich trauerte alleine.

Nur meine Freundin gab mir Halt, indem sie einfach zuhörte.


Die Zeichen und Eingebungen wurden stärker.

Noch immer wollte mein Verstand nicht akzeptieren dass es welche waren.

Aber mein Herz war da ganz anderer Meinung.


Also fing ich an, mir auf YouTube verschiedene Videos über die geistige Welt anzuschauen.

Es war wie eine andere Welt - und doch irgendwie auch nicht. Denn es klang alles so plausibel.


Ich beschloss, mir aufzuschreiben was ich wahrgenommen hatte – später, wann und wo. Ich erkannte kein Muster.


Also schrieb ich:


- Ich fuhr zur Arbeit, so wie jeden Tag. Auf dem Weg bemerkte ich, dass ich ungewöhnlich langsam fuhr. Ich ertappte mich mehrmals dabei - und trotzdem fuhr ich in dem gleichen Tempo weiter.

Später, in der Firma, sagte mein Freund zu mir, dass ich einen platten Reifen hatte.


- Nach ein paar Tagen fuhr ich wieder zur Arbeit. Ich bog von Zuhause um die Kurve und hörte eine Sprachnachricht meiner Tochter ab, bevor ich auf die Hauptstraße fuhr.

Untypischerweise war ich in diesem Moment auch noch nicht angeschnallt.

Irgendwas brachte mich plötzlich dazu, das Handy auf den Beifahrersitz zu werfen und mich blitzartig anzuschnallen.

Oder irgendwer?

Aber warum? Die Polizei hatte doch erst vor zwei Tagen an dieser Ecke gestanden.

Und tatsächlich - da waren sie. Schon wieder. Glück gehabt.


- Ein anderes Mal stand ich auf einem Parkplatz, um meine Kinder abzuholen.

Plötzlich kam mir der Gedanke: Wenn jetzt einem der beiden, beim Einsteigen, die Autotür auffällt und gegen das andere Auto knallt lasse ich einfach meine Versichertenkarte da. Ich hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht - da ist es auch schon passiert. Allerdings entstand kein Schaden.


Das war ein kleiner Einblick in die Art von Eingebungen, die ich vorher nie wahrgenommen hatte.


Auch die Zeichen habe ich dokumentiert:


- Mein Drucker verhielt sich unerklärlich.

Er druckte anders als eingestellt - mehr Kopien oder plötzlich doppelseitig.


- Eine LED Anzeige, die die Geschwindigkeit kontrollierte, zeigte mir „zu schnell“ an - obwohl ich langsam fuhr.


- Mein Bildschirmschoner (Seifenblasen) raste plötzlich ohne erklärbares Muster über den Bildschirm.


- Ich spürte Wärme von meinem Autositz, obwohl keine Sitzheizung eingeschaltet war - und ich gerade erst losgefahren war..


- Meine Badezimmertür fiel mehrmals zu, als ich mit meiner Tochter über den Glauben an die geistige Welt sprach. Das hatte sie nie zuvor getan.


Und noch vieles mehr.


Keines der Zeichen folgte einem klaren Muster oder einen zeitlichem Ablauf.

So schien es zumindest.

Und wieder überlegte ich:

Kann das sein? Oder sind das alles nur Zufälle?

Warum treten sie erst jetzt auf - Nach seinem Tod?

Oder hatte ich das vorher nur nie bemerkt?


Und doch hatte ich vom ersten Tag an das Gefühl, dass er bei mir ist.

Ich war hin- und hergerissen.


Ich wusste nicht mehr was ich glauben sollte, auch wenn ich mir so sehr wünschte dass er es war.


Doch dann nahm das Medium überraschend Kontakt mit mir auf.

Sie erzählte mir, dass sie sich nach unserem letzten Gespräch nochmal eingefühlt hatte - in ihn und in mich.

Und diesmal durfte sie eine Botschaft empfangen.


Was sie mir dann sagte fühlte sich unwirklich an - und doch zugleich wahr.

Mein Verstand wollte das nicht glauben, doch mein Herz wusste es längst.


Mit einem Schlag wurde mir alles klar.


Seine letzten Nachrichten - und das, was danach geschah - alles schien sich mir in diesem Augenblick zu offenbaren.


Am letzten Abend schrieb er mir diese klaren Worte:



„ Mach dir keine Sorgen. Sie werden mich finden, aber das werde nicht ich sein.

Ich werde in Sicherheit sein“


„ Ich werde nach Hause geholt“


„ Ich habe keine Angst. Alles wird gut werden“


„ Steh mir bei und glaube an mich“


„Wir können in manchen Situationen Gott leibhaftig sehen“


„ Ich kann mich wieder an alles erinnern“


„ Jetzt ergibt alles einen Sinn“


„ Die Antworten auf all deine Fragen findest du in dir“


„ Du wirst bald alles verstehen“



So, als wusste er endlich warum er hier war und dass er gehen musste.

Sein Platz war nicht in dieser Welt. Nicht mehr...und vielleicht war er das nie.


Er ging zurück.

Zurück zur Quelle!


Nicht, weil er verzweifelt war.

Nicht, weil er keinen Ausweg mehr sah.

Sondern weil er es wollte!


Es gab hier auf der Erde nichts mehr für ihn zu tun.

Denn seine Aufgabe war erfüllt.


Wenn es nur eine Seele gibt dessen Leben er verändert hat, dann war das genug.


Und diese Seele war ich.


Und so langsam schien auch für mich alles einen Sinn zu ergeben.


Nun lag es an mir mich zu entscheiden. Bleib ich die, die ich war - oder werde ich zu der, die ich wirklich bin?


Weiter zu Kapitel 10 "Die Botschaft":

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